Donnerstag, 3. September 2009

Friedhof vs. Städte

Ich bin euch allen einen Schritt voraus. Ich bin schon da, wo ihr erst noch hinmüsst. Ich bin jetzt auf dem Friedhof.

Vorweg: Es gefällt mir ganz gut dort.
Die anderen Leute, die dort arbeiten (5) sind ganz in Ordnung & ich kann mich gut mit ihnen unterhalten, wenn mir danach ist. Dennoch arbeite ich lieber allein & genieße die Ruhe.

In den ersten beiden Tagen dort hab ich gefühlte 80 Tonnen Erde hin & her geschippt (Nein, Gräber habe ich (noch) keine ausgehoben). Bei Temperaturen um die 30 Grad & in der prallen Sonne war das zwar reichlich anstrengend, aber es hat Spaß gemacht. Mal eine andere Erfahrung, müde nach Hause zu kommen, weil man ausgepowert ist & nicht, weil man sich halb zu Tode gelangweilt hat. Ich habe jetzt zwar nicht vor, gänzlich umzudenken was meine Karrierevorstellungen angeht, aber ich denke dass ich die 9 Monate nicht bereuen werde. Zumindest wenn man mal davon absieht, dass Zivildienstleistende nicht gerade fürstlich entlohnt werden.

Heute sollte ich eigentlich verschiedene Flächen des Friedhofs (der übrigens eine Fläche von 10 Hektar hat) von Wildwuchs usw. befreien, aber da es den ganzen Vormittag geregnet hat & alles mehr an einen Sumpf erinnerte, wurde ich schon um 11: 45 nach Hause geschickt. Auch ganz angenehm.

Über Städte

Anderes Thema:
Ich hasse Städte. Also nicht so im Allgemeinen, eher dort ständig hinzumüssen & die Vorstellung dort zu leben. Zum Feiern, Saufen & Angucken sind sie ja ganz toll, aber sonst...

Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, weil meine Freundin schon seit jeher den Wunsch hat, einmal einen eigenen Bauernhof zu besitzen, mit allem, was dazu gehört. Anfangs hab ich den Wunsch noch belächelt, aber nach & nach kann ich mich immer mehr mit dem Gedanken anfreunden. Erst neulich waren wir in Bestensee einkaufen (nicht dass ich Bestensee als Stadt bezeichnen würde, nur als Beispiel). Was da für Leute rumliefen! Hartz-4-Elite feat. Dr. Mengeles überlebende Versuchskaninchen. Bei soviel geballter Assipower hätte ich am liebsten buchstäblich gekotzt.

Rückblickend muss ich sagen, dass es z.B. am Bahnhof Berlin-Südkreuz (oder fast jedem anderen) oft genauso war. Multipliziert mit Ekelfaktor 50. Nein, ich glaube, das Leben in der Stadt ist auf lange Sicht wirklich nichts für mich. Klar, hat jede Stadt auch seine schönen Seiten, aber aus den Ecken und Nischen sprießt der Abschaum, wie ein Schimmelpilz. Da muss man ja früher oder später Hypochonder oder paranoid werden.

Dagegen wirkt ein Leben auf dem eigenen Hof auch auf mich langsam sehr idyllisch. Da bin ich wenigstens der einzige Assi, wenn ich morgens mit einer Whiskeyfahne durch den Mist stiefele.

So far...

5 Kommentare:

  1. Wenn ich groß bin, ziehe ich auch wieder "aufs Land", na ja zumindest raus aus der Großstadt, nicht, dass es mir hier nicht gefällt, aber ich bin ja auch jung, noch kann ich Partys miterleben oder in Bars gehen oder ... weiß der Geier was auch immer tun. Aber wenn ich dann erst einmal erwachsen bin und Mann und Kinder habe (wer hätte gedacht, dass ich mir sowas wünsche?), dann will ich aus Berlin raus. Meine Kinder sollen wohlbehütet aufwachsen und nicht zwischen Gewalt, deiner so liebevoll angeführten Assipower und Drogen. Nee, die sollen im Sand spielen können, ohne irgendwelche Spritzen zu finden.

    Mischa, ich komm dich auf deinem Bauerhof besuchen. (Mit den Kindern! HAHA.)

    mary_

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  2. Gebongt!
    Die können dann auf meinen zahlreichen Schweinen reiten. xD

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  3. Jaja, immer diese rebellierenden Dorfkids. ;)
    Ich dachte immer, dass das mit den Mutanten auf dem Land noch viel schlimmer ist ... wenn ich mir anschaue, wie die (wortwörtlich!) Bauern dort rumlaufen. Aber gut, schätze, an deiner Einstellung dazu ist jetzt eh nicht mehr zu rütteln, nä? ^^ (Vielleicht sollte ich ja noch erwähnen, dass es in der Stadt viel mehr hübsche Mädels gibt) Was dafür spricht ist natürlich, dass Du dann endlich deine Schweinezucht anfangen kannt. ;)

    Gruß___ murky

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  4. Deine Abneigung gegen Städte kann ich nachvollziehen, heute stärker als damals. Das Grüne und Ruhige sollte man schätzen. Wenn ich mal für die Ewigkeit nach Berlin ziehen sollte, dann würde ich zusehen, dass es in Zehlendorf, Dahlem, Grunewald, Wannsee o.ä. ist.

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  5. Lol. Nach 2 Jahren in Bonn (ja, das is n scheiß DORF!!!) wünsche ich mir nichts sehnlicher, als endlich, endlich wieder mal in einer STADT zu wohnen. Da ist wenigstens alles schön anonym und man trifft nicht immer irgendeine dumme Hackfresse, die man eh nicht treffen will, wenn man mal unvermeidlicherweise das Haus verlassen muss, wenn die Milch alle is oder sowas. Hier isses echt scheiße, jeder kennt jeden und hatte auch schonmal was mit jedem (das ist sooo unglaublich hier... du lernst jemanden in der Uni oder sonstwo kennen und erzählst einem beliebigen Freund/Kommilitonen/whatever davon und der sagt: "Jo, kenn ich, das is mein/e Ex." (was nur soviel heißt, wie "da hatte ich mein Würstchen auch schon drin / von dem hab ich mich mal schnell durchnehmen lassen, ne Beziehung war mir aber zu blöde"))

    Ne, danke, ich hab das scheiß Landleben hier satt mit den ganzen scheiß Waldmenschen. Ich muss *dringend* in ne größere Stadt, das ist echt nicht zum aushalten. Plan für nach dem Studium: In New York Top-Gesichtschirurg werden. Da kennt mich noch keiner ;)
    Aufs Land fahr ich dann nur noch zum entspannen :D (nach der Woche in KW fällt mir nämlich auch die Decke aufn Kopp, ich frag mich echt, wie ich das so lange ausgehalten hab damals...)

    Liebe Grüße aus der mit Abstand verficktesten Stadt der Republik.

    Die Kathi

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